USA – was ist da los? 🤯mit Katharina Borchert

Shownotes

Ein Attentat, ein (nicht) gefeuerter Late-Night-Star, Big Tech beim Dinner mit Trump – und mittendrin: das Silicon Valley. Katharina Borchert lebt dort seit Jahren, war Chief Innovation Officer bei Mozilla, heute ist sie Gründerin und zum zweiten Mal unser Gast. Mit ihr sprechen Svea Eckert und Eva Wolfangel über die Stimmung in den USA, die Verantwortung von Social Media für gesellschaftliche Spaltung und die Frage: Was ist eigentlich los? Außerdem: Taiwans secret sauce, Eva ist zurück und berichtet aus dem Inneren der Chip-Fabriken.

🎙️ Hosts: Svea Eckert & Eva Wolfangel Musik und Produktion: Marko Pauli

Shownotes: Das Thema bei Heise: https://www.heise.de/news/Taiwan-will-Chip-Lieferketten-sicherer-machen-10637259.html

Zu Katharina Borchert: https://bio-intelligence.eu/de/network/katharina-borchert

Weitere Hintergründe: https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1060732722

Darknet Diaries Deutsch: https://darknet-diaries-deutsch.podigee.io/

Transkript anzeigen

00:00:16: Noch mal ganz kurz, was hast du gefrühstig?

00:00:19: Ich hab Honigbrot gefrühstückt.

00:00:23: Keine

00:00:23: Mochis mehr.

00:00:24: Die Mochis sind im Kühlschrank.

00:00:27: Jeden Tag, aber nicht schon zum Frühstück.

00:00:31: Ihr hört schon, Eva ist wieder zurück aus Taiwan und wir sind auch wieder da mit The Talk Tech Ein-CT-Podcast.

00:00:39: Ich bin Sphärecker Tech-Journalistin.

00:00:41: Und ich bin Eva Wolf-Angel, auch Tech-Journalistin.

00:00:44: So schön, wieder hier zu sein, zu ganz normalen Tageszeiten aufzunehmen.

00:00:50: Was haben wir heute für euch geplant?

00:00:52: Also, wir machen heute den Teil zwei von Eva's Reise ganz exklusiv hier tatsächlich bei uns im Podcast, weil so wie ich dich kenne, Eva, fängst du jetzt erst mal an.

00:01:01: Oder hast du wahrscheinlich gerade angefangen zu schreiben und... Ich hab

00:01:04: gerade mein Material sortiert, hab angefangen zu schreiben.

00:01:06: Das heißt, es ist der beste Zeitpunkt, um euch noch ein kleines Schmanker zu geben.

00:01:10: Ich verrat natürlich nicht alles.

00:01:12: Ihr wollt ja auch meinen Text noch lesen.

00:01:13: So viel kann ich gar nicht reden, die ich aufschreiben werde.

00:01:16: Aber

00:01:17: ich werde euch noch ein paar Highlights erzählen.

00:01:19: Das haben wir mit euch vor.

00:01:20: und dann haben wir tatsächlich noch ein weiteres großes Highlight vor.

00:01:24: Wir reisen heute so ein bisschen um die Welt.

00:01:27: Denn im zweiten Teil sind wir mit Katharina Borchert verabredet.

00:01:31: Katharina Borchert war hier schon mal, wohnt im Silicon Valley, wohnt in San Francisco, direkt in Palo Alto.

00:01:37: Und wir werden mit ihr darüber sprechen, was in den USA eigentlich gerade los ist.

00:01:41: Und inwiefern das tatsächlich alles auch ganz eng mit Big Tech verwoben und verflochten ist.

00:01:48: Aber ich würde sagen, nach Westen gehen wir gleich.

00:01:55: Jetzt ... tatsächlich erst mal nach Osten.

00:01:59: Sag mal Eva, du hast ja die Chipproduktion angeschaut in Taiwan, hast da mehrere Tage mit vielen Menschen gesprochen, mit offenen Quellen, mit verdeckten Quellen.

00:02:08: War es denn eine Chipproduktion?

00:02:11: Was ist denn jetzt die Secret Source bzw.

00:02:14: hast du es rausgefunden.

00:02:15: Und damit meinst du es nicht, das Essen.

00:02:17: Also, dass die Mochis essen, trägt sich ja auch dazu bei.

00:02:21: Nein, ich habe gesehen, dass dort Menschen so wie hier auch, manche mögen Mochis, manche nicht.

00:02:24: Aber es gibt sie viel Öfter was Schönes.

00:02:25: Nein, aber tatsächlich Secret Sauce.

00:02:27: Genau, das habe ich mich gefragt, warum, wie kann man Wettmarktführer werden bei der Chip Produktion, warum außen in den Taiwan?

00:02:32: Ich glaube wirklich, eine sehr, sehr große Zutat ist Fleisch.

00:02:38: Oder auch Ausbeutung, das ist so ein bisschen eine Frage, wie man es sieht.

00:02:41: Die arbeiten wahnsinnig viel.

00:02:43: Also wirklich, ja, sechzig Stundenwochen, zwölf Stunden Schichten sind die Regel in der Chipproduktion in Taiwan.

00:02:51: Die Bezahlung ist natürlich auch vergleichsweise gut, muss man schon sagen, im Vergleich zu anderen Jobs.

00:02:58: Das ist der Grund.

00:02:59: warum es Leute machen.

00:03:00: Aber tatsächlich, ich hab ja auch, letztes Mal hab ich ja bislang nur einen Informanten getroffen, der anonym gesprochen hat.

00:03:06: Jetzt war ich auch vor Ort.

00:03:08: Hab die Unternehmen besucht, den Cincho der Stadt, in der alle Chip-Unterfass-Alles-Chip-Unternehmen sitzen, so der hat.

00:03:13: Wollte

00:03:13: ich gerade mal fragen, kannst du einmal uns mitnehmen oder mich mitnehmen und beschreiben, wie das aussah, als du in die Firma reingekommen hast.

00:03:22: Ist das so ein Firma oder ist das eher so ein Komplex?

00:03:24: Wie muss ich mir das vorstellen?

00:03:25: Also, das ist ein riesiger Komplex, das ist ein ganzes Stadtviertel voller Firmen, das ist wie so ein ... Das heißt Science Park, das klingt aber Bloominger, also es ist halt einfach ... Ja, wie so ein riesiges Industriegebiet mit unendlich vielen riesigen Gebäuden mit Unternehmen drin.

00:03:42: Und TSMC ist also der Weltmarktführer, den finde ich immer noch ein bisschen versteckte Weltmarktführer, weil die meisten die Namen gar nicht kennen, aber das ist wirklich eine Riesenfirma.

00:03:50: Und davon gibt es in diesem Science Park, was wirklich ein Stadtviertel ist, fast schon, klingt fast schon so klein.

00:03:56: Also ich würde sagen, die Stadt Sinchow ist so eine Stunde weg von Taipei, ist wahrscheinlich doppelt so groß geworden durch die Chip-Unternehmen, die gekommen sind.

00:04:04: Und sind

00:04:04: das dann so mehrstückige Gebäude, Glasfassaden oder sind das eher so Fabrik-Hallen, die sich so aneinander rein?

00:04:12: Alles.

00:04:12: Also es gibt genau das Fabrik-Hallen.

00:04:14: Man sieht auch die Jahrzehnte.

00:04:15: Also die erste Chip-Firma wurde ja Ende des siebziger, Anfang der achtziger Jahre da gegründet.

00:04:19: Das war UMC, United Micro Electronics Corporation.

00:04:25: wurde vom Staat gegründet damals.

00:04:27: Und dann hat sich über die Jahre hinweg da so ein riesiges Ökosystem entwickelt.

00:04:31: TSMC ist dann die zweite gewesen, auch mit großer staatlicher Förderung.

00:04:36: Und genau die alten Gebäude sehen entsprechend alt aus.

00:04:39: Es gibt aber auch ganz viel, natürlich top, moderne, schicke Industriegebäude.

00:04:43: Und es gibt auch Produktionshallen.

00:04:45: gibt wirklich alles.

00:04:50: Was es nicht gibt, in diesem Stadtviertel ist ein schöner öffentlicher Platz, ein Café zum Draußen sitzen, kein Restaurant.

00:04:55: Es gibt nichts öffentliches, weil die Firmen das Ich würde vermuten, deshalb haben die Firmen das Teil, weil sie es selbst gemacht.

00:05:03: Ich weiß, dass TSMC und auch UMC für ihre MitarbeiterInnen haben so eine Cafeteria, wo man wirklich alle ... Da ist rund um die Uhr Betrieb.

00:05:13: Man kann da rund um die Uhr essen, die MitarbeiterInnen essen da in der Regel auch.

00:05:18: Es gibt draußen nichts.

00:05:19: Sincho selbst ist eine ... Ja, mir hat jemand gesagt, ist eine totlangweilige Stadt, weil man eigentlich kaum was unternehmen kann.

00:05:27: Gut, die Stadt selbst ist noch ein bisschen ... getrennt vom Science Park.

00:05:32: Aber tatsächlich, ich habe Kontakt über Ecken bekommen zu einem jungen Mitarbeiter bei einer anderen Firma, bei einer von diesen Cheap Design Firmen und der hat gesagt, ja, wenn ich möchte, können wir uns abends mal treffen.

00:05:45: Ausgehenden Anfangszeichen.

00:05:46: Und ich hab dann gefragt, wollen wir heute Abend noch zusammen ausgehen?

00:05:48: Und der hat dann so gesagt, ehrlich gesagt, Hinschuh ist so tot, langweilig, hier kann man gar nichts machen.

00:05:52: Alles schließt um zwanzig Uhr, weil alle so fleißig sind.

00:05:57: Weil die Menschen hier nichts anderes machen, als immer arbeiten und früh aufstehen müssen und so.

00:06:01: Und ich dachte, das kann doch nicht sein.

00:06:02: Ich mein, Taipei ist eine Stunde weg und da war ich am Abend davor auf seinem Night Market.

00:06:05: Da hatte ich das Gefühl, die Leute legen ums Zweiundzwanzig Uhr erst los mit Ausgehen mitten in der Woche.

00:06:10: Kann das sein, dass es so anders ist?

00:06:11: Und dann sind wir abends ausgegangen oder haben es versucht und tatsächlich war es so, dass halt irgendwie sind hier und da rein.

00:06:16: Ja, wir schließen gleich.

00:06:17: Also es war dann so ums Zwanzig Uhr.

00:06:20: Dann haben wir irgendwann ein Tipp bekommen und dann mit einer, also von einem.

00:06:23: einer Kneipe, die dann stand draußen dran bis zwei Uhr geöffnet hat, aber da waren halt außer uns noch zwei andere Tische besetzt.

00:06:30: Also da geht auch niemand hin.

00:06:31: Also tatsächlich, das ist ein bisschen traurig auch, es leidet die Stadt, würde ich sagen, auch unter ihrem Science Park, weil die Leute keine Zeit haben.

00:06:42: Das Leben zu genießen, so platt gesagt.

00:06:44: Aber also dieser, ja, rund um die Uhr arbeiten und quasi alles, was man erledigen muss, in der Firma zu machen, ist tatsächlich das übliche da.

00:06:51: Und ich kann mir vorstellen, angesichts des globalen Chip Booms und der Riesen-Nachfrage, die es gibt, platzt die Stadt wahrscheinlich aus allen Nähten, oder?

00:07:00: Also

00:07:01: wird da gebaut?

00:07:01: Genau.

00:07:02: Genau, ich hatte ja dieses Video geschickt vom Feierabendverkehr, das fand ich so beeindruckend.

00:07:05: Also, alle haben, das war so, der Verkehr haben alle gesagt, Achtung, du musst ein Hotel nehmen, mit dem du von dem notfalls auch laufen kannst.

00:07:11: Man kann ja nicht so gut laufen, weil es unglaublich heiß ist und halt doch immer gleich weite Strecken sind.

00:07:15: Aber ich hatte ein Hotel, wo man in einer halben Stunde in den Science Park laufen kann, weil der Verkehr so krass ist.

00:07:19: Und bei einem Unternehmen war ich und dann so um sechzehn, dreißig, siebzehn Uhr wurde der Pressesprecher nervös und hat so auf die Uhr geschaut und gesagt, oh, traffic is coming und ist dann so losgestürmt, dass er noch wegfahren kann, bevor der Stau ist.

00:07:30: Und alle fahren halt am ... Mofa, Moped, Fahrrad.

00:07:33: Irgendwas, wo man sich an Autos wobei quetschen kann, weil es ein Wahnsinnsverkehr ist.

00:07:37: Man merkt überall, dass die Stadt eigentlich zu groß geworden ist.

00:07:41: Die Regierung hat sich damals Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger Jahre für SINCHO entschieden, weil da im Platz war, so ein Science Park zu bauen.

00:07:49: Aber inzwischen wird halt, es ist überall Baustelle in dem Science Park.

00:07:52: Die Straßen sind teilweise am Rand noch nicht fertig.

00:07:55: TSMC hat gerade ein neues Gebäude gebaut, da bin ich dran vorbeigefahren.

00:07:59: Und da hat mir, es gibt so eine, von der Regierungs- und Parkbüro, Science Park Büro, die das Ganze verwalten.

00:08:05: Und die haben gesagt, ihr Job ist eben zu verhandeln, wenn die Unternehmen sich ausbreiten wollen, wenn sie mehr Platz brauchen.

00:08:11: Und das haben sie jetzt gerade gemacht.

00:08:12: Und das ist total schwierig, weil natürlich das Land, wo die jetzt bauen, vorher irgendjemand anders gehört hat und die ständig Leute überreden müssen, ihr Land zu verkaufen.

00:08:20: Oder gab es auch richtig schlechte Stimmung, wo teilweise der Science Park zwischen so groß geworden ist, dass die Leute eigentlich nicht so, ja, die wollten eigentlich.

00:08:28: nicht verkaufen, aber wurde dann halt irgendwie immer überzeugt.

00:08:33: Du hast eben gesagt, also Fleißarbeit, Schrägstrich Ausbeutung sei eine Zutat.

00:08:39: Was noch?

00:08:39: oder beziehungsweise, was hast du gesehen, als du dann in so eine Chipfabrik auch mal reingegangen bist?

00:08:46: Also das andere ist... eben die extreme Genauigkeit.

00:08:49: Was übrigens der Grund ist, wieso ich nicht in so einen Rheinraum rein durfte, als ich durfte nirgends wo in die Produktion.

00:08:56: In der Vorbereitung dachte ich erst, ja klar, ich kann ja eine Werkführung machen.

00:08:59: Und dann dachte ich, die stellen sich ein bisschen an, weil alle so gesagt haben, ja, das geht leider nicht und so.

00:09:03: Aber die haben dann überall Kameras, wo sie in die Werkzeilen reinfilmen, also überall kann man sehen, was da passiert.

00:09:09: Und auch wie man da reinkommt.

00:09:11: Also der Bereich, die Größe, in der gebaut wird, die Größe von diesen Transistoren und den ganzen Strukturen auf den Chips ist ja wirklich unglaublich winzig.

00:09:21: Also jedes Staubkorn wird es kaputt machen.

00:09:24: Also jedes Staubkorn ist zu groß, macht was kaputt.

00:09:26: Und deswegen ist es extrem streng geregelt, wer überhaupt und wie in diese Rheinräume rein darf.

00:09:31: Unter anderem werden Leute mit Gesichtserkennung überprüft, also ob die Arbeiter, ob sie die Richtigen sind, auch aus Sicherheitsgründen, aber genau werden die mit Gesichtserkennung überprüft.

00:09:40: Und dann müssen sie in so einen Raum wo ein Riesenstaubsauger oder ein Luftsog alle kleinen Staubpartikel noch von ihnen entfernt und diese Astronautenanzüge tragen.

00:09:51: Und konntest du durch eine Glasscheibe oder irgendwo rein gucken?

00:09:55: Weil das nicht vorgesehen ist.

00:09:57: Die haben keine Glasscheiben an der Produktion, ich konnte nur, aber ich konnte eben das Live-Feed auf Kameras sehen.

00:10:02: Es sind riesige Hallen in gelbem Licht, weil das gelbe Licht, weil ein Teil von der Chipproduktion ist ja so eine Art, wie so ein Foto entwickelt, mit dieser ähnlichen Technik wird quasi das Layout auf den Chip.

00:10:16: aufgebracht.

00:10:17: Das heißt, er darf kein Tageslicht hin und nur das gelbe Licht.

00:10:21: Und da ist ganz viel automatisierend.

00:10:22: Die Chips werden an der Decke in so einem System produziert, was da rumfährt.

00:10:27: Also, da sind nur wenige Menschen überhaupt drin und die Menschen überprüfen halt die ganze Zeit, ob alles eine Ordnung hat und reagieren hat auf irgendwelche Alarme und Fehlermeldungen und müssen sofort, wenn irgendwas nicht funktioniert, sofort das lösen.

00:10:41: und sie der Mitarbeiter, mit dem ich gesprochen habe, der anonym nur gesprochen hat.

00:10:45: Die Firmen haben alle verhindert, dass ich mit Mitarbeiterinnen offiziell spreche.

00:10:50: Ich habe nur inoffiziell mit Leuten sprechen können.

00:10:52: Und er hat auch gesagt, dass es halt das Wichtigste ist, dass die Maschine rund um die Uhr läuft und wenn irgendwas ist.

00:10:57: Und wenn es mitten er Nacht ist, muss er erreichbar sein und hinfahren.

00:11:01: Warum

00:11:01: ist es wichtig, dass die rund um die Uhr laufen?

00:11:03: Also weil damit die Produktion nicht, weil die Maschinen

00:11:07: einfach unglaublich teuer.

00:11:08: Und das Ganze kann man nur wirtschaftlich machen, wenn es rund um die Uhr läuft.

00:11:11: Und klar, weil viel produziert werden muss.

00:11:13: Und dann natürlich ist das andere, also Genauigkeit, das eine ist natürlich diese ganze Sicherheitssache und das andere ist Innovation.

00:11:21: Also ich habe das Gefühl, dass Gordon Moore, der ja Moore's Law entwickelt hat, die quasi unter Druck setzt, weil Moore's Law sagt ja, dass sich die Anzahl von Transistoren auf so einem Chips etwa alle zwei Jahre verdoppelt.

00:11:34: Das heißt, diese Transistoren müssen immer, immer kleiner werden.

00:11:38: Und es ist ein bisschen absurd, aber es ist echt so ein bisschen so, als wenn die Chipunternehmen daran arbeiten, dieses Gesetz zu belegen.

00:11:45: Und die haben schon gesagt, das hat seine Grenzen.

00:11:47: Natürlich, weil Physik ja immer noch existiert.

00:11:49: Also irgendwie brauchen die ja schon im gewissen Raum oder im gewissen Platz.

00:11:53: Und deswegen arbeiten sie jetzt inzwischen auch an neuen Formeln.

00:11:57: Also sie machen sogenannte dreidimensionalen Chips.

00:11:59: Das heißt, die stapeln, die auch aufeinander was Neues und generell arbeiten eben an anderen Innovationen, wie man die noch bauen kann, um eben noch mehr Leistungen.

00:12:10: noch weniger Raum unterzukriegen.

00:12:12: Und das ist ja das andere, dass sie innovativ

00:12:14: sind.

00:12:14: Ich kann mir auch vorstellen, so Thema Hitzeentwicklung.

00:12:18: Also Merck kennt ja jeder irgendwie von seinem Handy oder von seinem Laptop, dass die Dinger einfach heiß werden nach einer Zeit und kann ich mir auch total vorstellen, dass je mehr Transistoren auf so ein Chip gehen, desto heißer werden die.

00:12:33: und also auch dafür muss man ja einfach Lösungen finden.

00:12:37: Davon war jetzt gar nicht die Rede, das weiß ich gar nicht tatsächlich, aber genau.

00:12:40: Also, vor allem, glaube ich, muss man tatsächlich für die physische Probleme eine Lösung finden, dass die Sachen immer kleiner werden.

00:12:46: Also, irgendwann macht einem die Physik ein Strich durch die Rechnung und da sind eben auch dran zu arbeiten.

00:12:53: Und das führt natürlich dazu, dass die mega... Ja, wie soll man sagen, abgeschottet sind.

00:12:58: Also TSMC hat das Gefühl, die fühlen sich von der ganzen Welt verfolgt.

00:13:02: Also da reinzukommen war schon so, es war ein Riesenaufwand überhaupt ein Interviewtermin mit irgendjemanden zu bekommen.

00:13:07: Ich habe jetzt einen mit einer offiziellen Presse.

00:13:10: Personen überhaupt nur gesprochen, also mit der Leiterin der Presse oder so ähnlich.

00:13:13: Und allein das war, es hat ungefähr hundert E-Mails da vielleicht nicht ganz, aber es war wirklich schwierig, die überhaupt zu überzeugen, dass sie mich auch nur in diesem Teil vom Gebäude lassen, in dem Interviews stattfinden dürfen.

00:13:21: Und die haben da extra einen Raum dafür, haben sie gesagt, der noch außerhalb von allem ist, damit Menschen ... da überhaupt rein können.

00:13:28: Und der ist auch jenseits von so einer Schranke.

00:13:30: Kann man wahrscheinlich auch

00:13:30: total Angst, dass du ja schon angedeutet noch vor Industrie-Spionage, denn

00:13:34: wenn die so

00:13:35: innovativ sind und irgendwelche coolen Lösungen oder Ansätze finden, wie sie zum Beispiel noch mehr Transistorinnen auf so einen Chip packen, dann ist natürlich genau diese Sorge, Industrie-Spionage.

00:13:45: Jemand macht ein Interview in Anführungszeichen und dabei auch noch ein paar Fotos.

00:13:50: Wobei man wie gesagt, also bis ich dahin komme, wo die Fotos interessant sind, also ich weiß gar nicht, ich weiß wirklich nichts.

00:13:56: was das Bedrohungsszenario durch mich jetzt war.

00:13:58: Aber tatsächlich war es so, ich war in diesem Raum, der zwar noch außerhalb von allem war, und ich hab trotzdem Handy, Computer, Aufnahmegerät alles abgeben müssen.

00:14:05: Ich hab gesagt, ich würd das Interesse gerne aufnehmen.

00:14:07: Ich hab extra ein Audio-Only-Aufnahmegerät dabei.

00:14:11: Ja, nein, das geht nicht.

00:14:11: Ich muss alles nur von Hand mit schreiben.

00:14:14: Okay.

00:14:14: Weil nämlich im August gab's wohl so ein Vorfall, dass eben ein Insider da ein Geheimnis rausgetragen hat.

00:14:20: Wow.

00:14:20: Seit ihr seid ihr so restriertiv, und dann musst ihr irgendwann zur Toilette.

00:14:24: Und die war aber hinter so einer ... aber immer noch in einem Büro tragt, wo sie Herbungsgespräche und so führen, dann musste ich meine Tasche und alles andere abgeben, um zur Toilette zu dürfen.

00:14:33: Da

00:14:33: haben Sie dich nicht gefilzt.

00:14:36: Zum Glück durfte ich überhaupt, ja.

00:14:39: Also es ist schon ...

00:14:39: Ich habe mir abgebrochen, in der Bühre musste ich zur Toilette.

00:14:43: Für immer rausgeflogen.

00:14:45: Also das ist eine große, große Angst, da Geheimnisse zu verraten.

00:14:50: Also TSMC speziell ist wirklich sehr geschlossen.

00:14:53: Das war auch wirklich schwierig.

00:14:56: Und aber über diesen Vorfall, das bin ich ja auch ein bisschen neugierig gewonnen, haben Sie dir aber nichts erzählt, wie es denn tatsächlich irgendjemandem gelungen ist, was rauszuspulen?

00:15:05: In meiner Fantasie geht natürlich komplett mit durch.

00:15:07: Ich stelle mir Mini-Drohen vor, die man in Aufnahmegeräte versteckt und die dann lauern und durch eine Tür fliegen oder was weiß ich.

00:15:16: Aber da haben sie nicht weiter drüber

00:15:17: erzählt.

00:15:18: Nee, das ist wohl so, dass jemand von einer anderen Firma, der mit denen zusammengearbeitet hat, unter dem Vorwalt, das war so Social Engineering, so wie ich es verstanden habe, gesagt hat, er muss dafür diese Information bekommen.

00:15:28: Und dann hat es halt irgendjemand gegeben.

00:15:29: Eigentlich glaubst du, so ein bisschen in die Richtung ging.

00:15:31: Aber seit jetzt sind sie halt ... noch extrem viel vorsichtig.

00:15:34: Die Leute dürfen auch keine eigenen Handys haben, die da arbeiten.

00:15:36: Also eigene Handys dürfen da auch nicht mit rein.

00:15:38: Oder bis vor, ich glaube, bis vor ein, zwei Jahren hatten die nur so alte, also so Telefone, keine Smartphones, die sie mit rein nehmen durften, Werkseigene.

00:15:47: Und jetzt sind sie dabei, einzeln der Handymodelle freizugeben.

00:15:49: Das Deckphone.

00:15:51: Ja, genau.

00:15:53: Wie auf dem CCC.

00:15:54: Ganz so cool, nicht ganz so cool.

00:15:57: Nee, es sind schon ... Also, es ist ein Mobiltelefon, da haben wir halt keine Smartphones gewesen.

00:16:01: Wir haben es gezeigt, bis was kurzum noch hatten und Leute da arbeiten, waren bis vor Kurzem dann in ihrer zwölf Stunden Schicht komplett abgeschnitten von allem.

00:16:09: Also, das heißt, die konnten auch ... keine Ahnung, du hast Kinder, das Kind kommt ins Krankenhaus, du gehst gar nicht mit, weil du bist nicht erreichbar.

00:16:16: Sind sie dabei dran zu arbeiten, auch weil sie ein Problem mit Talent haben, also mit Leuten, die halt sagen, hey, das geht nicht.

00:16:22: Ich hab Kinder, ich kann nicht zwölf Stunden nicht erreichbar sein oder halt, dass man chatt.

00:16:26: Das ist halt einfach auch inzwischen normal, dass man auch Freunde bräuchten, weil was schreiben muss zwischendrin oder möchte.

00:16:32: Also, da sind sie gerade daran zu arbeiten.

00:16:33: Aber es sich bei UMC war bei dem anderen, bei dem ersten Unternehmen, also der echte Pionier.

00:16:39: Da haben die zwei Handys aber die Kamera funktioniert nicht.

00:16:42: Und dann haben sie mir, die waren ganz offen und ganz nett, die haben für mich eine Ausnahmegenehmung gemacht.

00:16:47: Ich durfte dann mein Handy mit reinnehmen und auch Fotos machen.

00:16:49: Klar, von diesen öffentlichen Bereichen.

00:16:50: Cafeteria und so weiter.

00:16:52: Aber das war für die schon eine kleine Revolution.

00:16:54: Hat der Pressesprecher am Ende gesagt, ob ich nicht mal ein Foto machen könnte von ihm.

00:16:57: Oder ob sie mit meinem Handy ein Foto von ihm und mir machen können, dass ich ihm das nachher schicken kann, weil er kann ja kein Bild machen.

00:17:03: Das fand ich ganz interessant, ja.

00:17:06: Ist

00:17:06: das vielleicht auch ein Grund, warum ... diese Firmen so unbekannt sind?

00:17:11: oder gibt es da noch mehr Gründe, weil jetzt zum Beispiel, also TSMC sagt mir was, UMC sagt mir hier zum Beispiel gar nix?

00:17:19: Also ich glaube, das ist schon ein Grund, das ist nicht so diese Geheimniskremerei, aber also eine ist diese Haltung, wir machen einen Dienst für andere, weil das ist ja so das, was auch die geniale Erfindung verkauft wird von TSMC Gründer Maurice Chang, der hat ja sich überlegt damals, Allein diese sogenannte Pure Foundry heißt es, also ein Unternehmen zu schaffen, was ausschließlich Produktionen macht von Chips, aber nicht das Design.

00:17:45: Und bis dahin war halt die Sahne-Produktion immer unter einem Dach.

00:17:49: Und er hat sich gedacht, im Nachhinein tun die so, als wenn er alles vorher gesehen hätte.

00:17:54: Ich glaube, das war am Ende auch Glück und Zufall.

00:17:56: Er hat gesagt, wir machen nur die Produktion.

00:17:59: Und zwar... Das wurde mir unter der Hand gesagt, weil halt ganz klar war, das ist das, worin Taiwan gut ist.

00:18:05: Also am Ende so korrekte Fleißarbeit.

00:18:11: Wohin gegen Design, was mit Kreativitäten, Innovationen, das machen andere Firmen.

00:18:16: Da waren auch andere Firmen schon viel weiter in den USA.

00:18:18: In den USA ist da schon viel passiert und so.

00:18:20: Und deswegen hat er also entschieden, er macht nur die Produktion und nimmt quasi Aufträge an von Kunden, die das Design liefern und er macht dann die Produktion.

00:18:28: Und das sind eben diese Foundries und das ist TSMC und auch UMC und noch ein paar andere, die machen nur die Fertigung und das ist eben auch das, wo man so riesige Maschinen braucht.

00:18:36: Und im Gegenz zu können sich eben andere Unternehmen leisten, diese sogenannte Fabless-Produktion zu machen.

00:18:42: Das heißt, die haben überhaupt keine Mittel und keine Möglichkeit zu produzieren.

00:18:47: Das sind eben so die großen Kunden von TSMC, also Apple zum Beispiel, dass seine Chips da machen.

00:18:54: Samsung hat auch so eine Foundry-Sparte.

00:18:56: Aber das Spannende daran ist, hat mir da auch jemand gesagt, dass Samsung macht ja beides.

00:19:01: Samsung macht ja auch solche Mobiltelefone und entwickelt auch die Site auch Tipps und hat eben auch eine Produktion und will es auch anbieten nach außen.

00:19:09: Aber das ist viel schwieriger wohl Kunden zu finden, weil zum Beispiel Apple hatte mal überlegt, ob sie bei Samsung produzieren lassen.

00:19:14: Aber dann war irgendwie klar, naja, Samsung ist eigentlich Konkurrenz zu Apple.

00:19:18: Die machen eben auch zum Beispiel Mobiltelefone und dann möchte man vielleicht auch nicht seine Daten.

00:19:23: da hingeben, um Chips produzieren zu lassen.

00:19:26: Und das ist halt so.

00:19:26: die Stärke von diesen pure Foundries, dass sie keine Konkurrenz sein können zu den Kunden.

00:19:32: Und die haben zu mir gesagt, na ja, wir sind eben so, die wir arbeiten im Hintergrund.

00:19:36: Wir wollen unsere Kunden groß machen.

00:19:37: Ich meine, klar, das ist am Ende auch Marketing.

00:19:39: Aber letztlich ist es so, deswegen kennt man Firmen wie Nvidia total gut.

00:19:44: Oder AMD kennt man doch, oder Qualcomm oder MediaTek.

00:19:47: Das sind so die großen Kunden von TSMC, die aber alle selbst keine Chips produzieren.

00:19:53: man eben kennt, weil die halt schon am nächsten Schritt in der Kette sind, um auch Produkte herzustellen.

00:19:57: Ja

00:19:58: klar, Nvidia Chips kennt ja inzwischen jeder.

00:20:01: Sag mal, um das Ganze jetzt noch einmal in diesen auch ein bisschen großen politischen Kontext einzuordnen, weil man spricht ja manchmal auch wirklich vom ... Wettkampfkrieg um die Chips, also jetzt gerade auch durch den ganzen KI Boom, hat das ja nochmal richtig Fahrt aufgenommen.

00:20:18: Ich finde, auch so ein Stück weit steckt ja schon auch genau die Ursache für das, so wie es also heute ist, genau in dieser auch historischen Entwicklung.

00:20:26: von diesen Foundry-Firmen, weil ja Apple zum Beispiel einen ganz großen Teil seiner Produktion ausgelagert hat.

00:20:35: Das ist ja so ein großes Ding gewesen, auch von Tim Cook, von Apple oder ein großer Verdienst kann man einerseits sagen, dass man so ganz viel Produktion ausgelagert hat nach China, jetzt wiederum durch Trump.

00:20:47: fällt Apple das so ein Stück weit auf die Füße.

00:20:50: Also was ökonomisch wirtschaftlich Sinn gemacht hat, was gut

00:20:53: war, weil es

00:20:53: eben dort diese Produktionsstraßen gibt.

00:20:56: Jetzt im Fall von TSMC war man eben dort, die super guten Chips hat produzieren können.

00:21:01: So hat man sich eben da so sehr divers über ein Globus aufgestellt.

00:21:05: Jetzt fällt einem das so ein bisschen auf die Füße, weil eben ein Präsident an der Macht ist, der so protectionistisch unterwegs ist.

00:21:11: Also wie sieht's denn aus, wenn man jetzt nochmal auf, lass uns ruhig bei Taiwan bleibt.

00:21:17: wenn man da jetzt noch mal auf diesen globalen Kontext schaut, weil die investieren ja jetzt auch in den USA.

00:21:21: Da steht man ja so zwischen allen Stühlen gerade.

00:21:24: Ja, also ich glaube ein Problem ist es für diejenigen tatsächlich eben nichts in den USA machen, weil die halt voll betroffen sind von den ganzen Sanktionen am Ende von Trump, von hohen Zöllen und so weiter.

00:21:35: Und ganz spannend TSMC hatte, und das habe ich tatsächlich nicht gewusst, hatte schon bevor das ganze Thema auf den Tisch kam, beschlossen, in den USA zu produzieren.

00:21:42: Die haben ja in Arizona ein Werk aufgebaut.

00:21:46: Und ich habe gefragt, warum eigentlich?

00:21:47: Weil es ist doch viel, viel teurer in den USA zu produzieren.

00:21:50: Wieso macht man das?

00:21:51: Und die Antwort ist, Kunden verlangen das, weil es natürlich auch ein Risiko ist.

00:21:55: Also für viele Kunden war das wohl ein Problem, dass die Produktion ausschließlich in Taiwan ist, man weiß nie, wann greift China da vielleicht an, dann haben die auch Naturkatastrophen, also die Typhoon, so ein Zeug gegen die Erdbeben, also die sind halt aus verschiedenen Perspektiven kein total sicheres Gelände für, also wenn man dann abhängig ist, nur davon kann das natürlich schiefgehen, also Apple ist halt... Total abhängig von TSMC.

00:22:19: Ohne TSMC gäbe es einfach keine iPhone.

00:22:22: Das heißt, die Kunden haben wohl auch verlangt, sich da so ein bisschen breiter aufzustellen und eben auch teilweise vor der Haustür zu kommen.

00:22:29: Und dadurch haben sie dann beschlossen, okay, denn das kleine Rübel muss halt irgendwie gehen.

00:22:34: Wir haben ja gehört, es gibt aber auch Probleme in Arizona, Gewerkschaften machen, Stress und so weiter.

00:22:38: Also diese Art zu arbeiten, die in Teilwahn funktioniert, funktioniert eben anderswo nicht.

00:22:44: Aber sie haben gesagt, na, es hat sich eben für uns so gesehen trotzdem gelohnt, weil Kunden wollten das haben.

00:22:48: Dann auch Talent, also Menschen, einfach die Menschen zu kriegen.

00:22:50: Die brauchen schon, die brauchen einfach viele auch gut ausgebildete Menschen und sind natürlich, manche nicht alle sind bereit nach Taiwan zu ziehen.

00:22:56: Also Arizona sind große Unis in der Nähe und so weiter.

00:23:00: Also auch das... Das war ein Grund.

00:23:01: und am Ende, haben Sie jetzt gesagt, kommt Ihnen total entgegen.

00:23:05: Die aktuelle Trump-Politik mit dem CHIP Act, weil der

00:23:08: ja

00:23:09: Lokale oder Produktion in den USA auch fördert mit Steuergeldern.

00:23:14: Vielleicht einmal ganz kurze Erklärung, der CHIP Sense Science Act, der den beiden schon unterschrieben, beinhaltet vor allem, dass Milliarden von Dollar zur Verfügung gestellt werden, an Mitteln, um eben die inländische Forschung auch die Herstellung von Heilplattern in den USA zu fördern.

00:23:34: Und das ist das, was du meinst, dass das witzigerweise jetzt auch wieder den ausländischen Film in dem Sinne zugute kommt, weil die in den USA Produktionsstätten aufbauen.

00:23:45: Und dazu kommt ja jetzt, dass Donald Trump diese Zölle eingeführt hat für Dinge, die von außen importiert werden müssen.

00:23:52: Und auch in dem Zusammenhang profitiert TSMC natürlich von der lokalen Produktion, weil sie dann eben nicht zu viel importieren müssen.

00:23:59: Also von daher haben die gesagt ... eigentlich profitieren wir gerade von der aktuelle US-Politik.

00:24:06: Ich weiß, du warst jetzt in Taiwan, aber sag mal, hast du dich in dem Zuge auch damit beschäftigt?

00:24:11: Also so mit Europa, nämlich, also hier die Chip-Produktion in Europa ist ja komplett eingegangen, wenn es die überhaupt je gab.

00:24:19: Also wie stehen wir denn eigentlich da?

00:24:21: Ja, TSMC baut ja gerade ein Werk in der Nähe von Dresden, also von daher.

00:24:26: sind es ja auf dem Weg zu uns und wohl auch aus dem gleichen Grund, weil nämlich auch die deutschen Kunden gefordert haben, dass sie ganz gerne hätten, dass sie in der Nähe sind, dass sie eben von diesen globalen Risiken und auch von den Naturrisiken so ein bisschen so ein Backup haben.

00:24:41: Bosch, Infineon, unter anderem sind große Kunden von TSMC und von daher gibt es jetzt auch hier zu landenwerk.

00:24:48: Ich glaube, dass sich Produktion ist wirklich eine aufwendige Arbeit, teuer und glaube ich tatsächlich braucht.

00:24:55: Ja, braucht Ausbeutung.

00:24:57: Ich sage, nein, natürlich nicht.

00:24:58: Sonst wird es ja nicht funktionieren in Deutschland.

00:24:59: Aber ich denke, es wird schon nochmal spannend.

00:25:02: Ich würde vermuten, dass natürlich die Chip-Produktion in Deutschland jetzt für TSMC viel teurer ist als in Taiwan und ähnlich wird es in den USA sein.

00:25:10: Und trotzdem, wenn man eben die ganzen anderen Kosten mit reinrechnet, wie die Kunden möchten, das gerne.

00:25:15: Wenn man braucht ein Backup, es gibt mögliche Naturkatastrophen oder eben die Bedrohung durch China.

00:25:21: Da hat sich es eben in dem Ganzen, und dann natürlich gibt es Fördergelder von den Ländern, hat sich es eben dann doch gelohnt, auch Werke außerhalb von Taiwan aufzubauen.

00:25:30: Aber tatsächlich so ein Chipwerk baut man nicht leichtfertig auf, weil es wirklich unglaublich teuer und aufwendig ist.

00:25:37: Und sag mal, hast du dich auch damit beschäftigt, was das eigentlich für die Umwelt bedeutet?

00:25:41: Also, Stichwort so Wasser, also Ressourcennutzung?

00:25:47: Ja, also braucht Chip oder so braucht... braucht viel Wasser.

00:25:50: Deswegen ist es auch so ein bisschen unintuitiv, dass sie in Arizona glücklich sind in der Wüste.

00:25:55: Da hat mir TSMC gesagt, na ja, wir dachten auch erst, es geht nicht, weil wir Wasser brauchen, aber sie haben inzwischen wohl so ein gutes Recycling.

00:26:00: Also überhaupten sie jetzt, müsste man auch nochmal überprüfen.

00:26:03: Aber sie sagen, sie haben inzwischen so ein gutes Recycling-System eingebaut und entwickelt auch natürlich aus Kostengründen und aus solchen Gründen, dass solche Dinge auch funktionieren an Orten wie in Arizona, dass es geht.

00:26:17: Also von daher Gute Frage, müsste man nochmal genauer nachprüfen, wie umweltfreundlich sie nun wirklich sind.

00:26:25: Verkaufen tun sie es auf jeden Fall, als sie kümmern sich darum, sie natürlich sehr umweltfreundlich.

00:26:38: So, und damit sind wir einmal schön von Osten nach Westen gewandert, quasi.

00:26:43: Also die Sonne geht in diesem Podcast auf und unter und das alles.

00:26:47: Und das alles in gut einer Stunde mit uns beiden.

00:26:50: Ja, wir bleiben tatsächlich im Westen.

00:26:52: Wir gehen nämlich gleich weiter zu Katharina Borchert und Eva Deine Recherche werden wir dann bald lesen können.

00:26:57: Das erfahrt ihr auf jeden Fall auch hier im Podcast.

00:26:59: Genau, gibt's bald in der Zeit.

00:27:01: Und dann ... Kommen wir gleich zu unserem Gast heute.

00:27:05: Tatsächlich ist es ja das erste Mal bei They Talk Tech, dass wir jemanden zum zweiten

00:27:10: Mal einladen.

00:27:11: So groß sind wir schon.

00:27:12: Wir können schon uns zum zweiten Mal einladen.

00:27:15: Ich habe es vorhin schon angekündigt.

00:27:17: Ja, genau.

00:27:17: Es hat einen guten Grund.

00:27:18: Ich habe es vorhin schon an.

00:27:20: gekündigt, denn Katharina Beuchert lebt im Silicon Valley.

00:27:24: Man kennt sie oder viele kennen sie hier erst mal aus Deutschland, weil sie mal Geschäftsführerin bei Spiegel Online war, dann ist sie nach San Francisco gegangen, war dort mehrere Jahre tief Innovation Officer bei Mozilla.

00:27:36: Und heute ist sie Investorin und Gründerin und klar beschäftigt und beobachtet natürlich die Tech-Szene, ganz besonders im Silicon Valley, wo sie auch wohnt.

00:27:45: Und deswegen sagen wir jetzt ... Herzlich willkommen, Katharina.

00:27:49: Schön, dass du wieder bei uns bist.

00:27:50: Hey, herzlich willkommen.

00:27:52: Vielen Dank, dass ich noch mal kommen durfte.

00:27:54: Hey, ja.

00:27:55: Willkommen.

00:27:55: Welcome back.

00:27:57: Thank you so much.

00:27:58: It was great fun last time.

00:28:01: Das letzte Mal war es ja bei uns vor der Trump-Wahl, wo wir einfach wissen wollten, wie die Stimmung ist in den USA.

00:28:08: Und heute bist du wieder bei uns.

00:28:11: Und deswegen ist natürlich auch die erste Frage ja, wie geht's dir?

00:28:16: Das ist eine zweiteilige Frage.

00:28:19: Mir geht's gut, weil sich natürlich mein ganz persönliche Situation nicht irgendwie großartig über Nacht geändert hat.

00:28:31: Ich muss schon zugegen.

00:28:33: Ich bin um ein viel in Deutschland und ... Also, man hat schon immer so ein bisschen mulmiges Gefühl, wenn man wieder einreist in die USA.

00:28:43: Ich lösche allerdings alle mögliche Apps vom Telefon, bevor ich wieder einreise.

00:28:49: Das ist schon anders.

00:28:50: Ich mach mir viel Sorgen und viel Gedanken, aber ich glaube, so oberflächlich betrachtet ist meine Situation nicht anders, aber die Stimmung hat sich deutlich geändert.

00:29:00: Du hast aber nichts Seltsames erlebt an der Grenze, was das anders war als sonst?

00:29:06: Nee, bislang zum Glück nicht.

00:29:08: Aber ich hab mir natürlich, wie das so meiner Art, viel zu viel Sorgen darum

00:29:13: gemacht.

00:29:15: Vor allen Dingen, das erste Mal, als ich in Deutschland war, nach der Amtseinführung und wieder eingereist bin, war Ende April oder Anfang Mai, als gerade auch der Höhepunkt der ganzen Nachrichten kamen, wo irgendwelche auch kanadischen Frauen und deutsche Männer mit Green Card plötzlich festgehalten wurden über Tage und Wochen.

00:29:38: Und da hab ich dann ... Ich hoffe, dass wir das nicht brauchen, aber da habe ich mir wirklich Sorgen gemacht und habe so eine ganze Liste erstellt für meinen Mann.

00:29:48: Also ich habe mir eine Anwältin genommen und der einen, so ein Retainer, eine Gebühr bezahlt dafür, dass mein Mann die im schlimmsten Fall auch mit in der Nacht anrufen kann, wenn ich irgendwie nicht am Flughafen stehe.

00:30:03: Der hat alle möglichen anderen Anlaufstellen, die er dann anrufen kann.

00:30:09: Und nachdem wir diese Liste gemacht haben, über die wir hoffentlich in ein paar Jahren alle herzlich lachen können und ich meine Anwältin bezahlt habe, dann ging es mir besser.

00:30:20: Aber das gerade gesagt, die Stimmung hat sich verändert.

00:30:22: Du hast es eben schon angedeutet, dass du dir so eine Art Vorsorgeliste gemacht hast.

00:30:27: Aber das ist ja sicher noch viel mehr so angesichts dessen, was alles auch an Ereignissen passiert ist seit dieser Wahl.

00:30:36: Ja, die Stimmung hat sich deutlich verändert.

00:30:38: Und wir können diesen Podcast quasi jeden Tag neu machen.

00:30:42: Weil ja auch, und das ist das, was ich, glaube ich, unterschätzt habe, als wir das letzte Mal geredet haben.

00:30:46: Ich war ja schon ... eher pessimistisch, was eine zweite Amtszeit angeht.

00:30:51: Aber nicht mal, ich hätte mir vorstellen können, dass so viel in so schneller Zeit passiert und dass die Regierung wirklich alle Institutionen parallel angreift und auf allen Schauplätzen parallel aktiv wird.

00:31:13: Also die Nachrichtenlage ist noch viel, viel ... schneller und dramatischer, als ich mir das ehrlicherweise vorgestellt hätte.

00:31:23: Und dementsprechend machen sich Menschen auch Sorgen, und zwar auf ganz unterschiedlichen Ebenen.

00:31:29: Zum einen so ganz banal angefangen.

00:31:32: Die Lebenshaltungskosten werden eher höher als niedriger.

00:31:36: Das, was Trump versprochen hat, die Eier sind ein bisschen billiger geworden.

00:31:40: Aber ansonsten Fleisch, Obst, Gemüse, alles ist sehr viel teurer geworden.

00:31:45: Und nicht nur in Kalifornien.

00:31:48: Die Sorge vor der Inflation ist groß.

00:31:50: Die Sorge vor der strauchenden Wirtschaft ist groß.

00:31:55: Und ... Dann verweisen immer Leute darauf, ja, aber die Börse brummt ja noch.

00:32:00: Das mag sein, aber das betrifft natürlich Landwirte im mittleren Westen nicht, denen jetzt die Mitarbeiter vom Feld geholt werden, die ihre Erlter nicht einfahren können, die sich große Sorgen machen, bei denen die Regierung nicht mehr das Getreide abnimmt für das World Food Program.

00:32:18: Und ... Das hilft auch den Leuten, die hier im Silicon Valley ihren Job verlieren.

00:32:25: Wir haben hier einen ganz dramatischen Abbau an Arbeitsplätzen.

00:32:29: Das ging letztes Jahr schon los.

00:32:31: Ach krass.

00:32:33: Ich glaub, das hat man in Deutschland gar nicht zur Kenntnis genommen.

00:32:37: War hier gar kein Thema tatsächlich.

00:32:41: Ja, beziehungsweise es gab schon immer diese Nachrichten auch von diesen Wellen, also von Meter oder so von Entlassungswellen, aber die hat man hier eher so mit so einem, naja, wird schon wieder hingenommen, weil die haben ja auch so viel eingestellt und das, was die dann entlassen haben, ist ja nicht so viel und, ah ja, gut, das ist halt so Wellenbewegungen, aber dann war das dann doch nachhaltiger.

00:33:01: Es war doch ganz schön nachhaltig.

00:33:02: Also je nachdem, ich habe keine wirklich zuverlässige Statistik gesehen, aber je nachdem, Wessen Zählungen du glaubst, haben wir im letzten Jahr zwischen hundertfünfzig und zweitfünfzigtausend Arbeitsplätze verloren im Silicon Valley.

00:33:18: Und alleine in diesem Jahr noch mal zwischen dreißig und achtzigtausend.

00:33:24: Und das macht sich hier ganz deutlich bemerkbar.

00:33:26: Und die letzte Nachricht, die ja jetzt übers Wochenende kam und natürlich auch sehr vielen Leuten Sorgen macht, das Silicon Valley lebt ja von der Einwanderung.

00:33:36: Und ich glaub, das ist auch bekannt.

00:33:38: Viele der Arbeiter hier im Silicon Valley sind mit einem sogenannten H-One-B-Visum hier.

00:33:47: Oder anderen ähnlichen Visor.

00:33:49: Und die sind alle an den Arbeitgeber gekoppelt.

00:33:53: Das heißt, sobald du deinen Arbeitsplatz verlierst, hast du wenige Wochen, um einen neuen Arbeitsplatz ... zu finden, der dann auch in einer ähnlichen Gehaltsklasse sein muss.

00:34:04: Also du kannst jetzt nicht irgendwie als Barista bei Starbucks anfangen, weil die gerade jemanden suchen.

00:34:09: Und da hängen natürlich, da hängen ganze Formiereneinkommen dran, da hängt der Verbleib ganze Formieren in den USA von ab.

00:34:17: Und das war schon immer wahnsinnig schwierig in so Phasen, wo Stellen eher abgebaut werden.

00:34:25: Und jetzt nach vorne gucken, wird es überhaupt noch mal schwieriger, für Kirmmitarbeiter aus dem Ausland zu holen, weil Trump am letzten Freitag oder Samstag angekündigt hat, dass er die Gebühr für diese Wider, die die Firmen zahlen wollen, die die Mitarbeiter einstellen, von ein paar Tausend Dollar auf hunderttausend Dollar gespielt haben.

00:34:47: Und zwar hunderttausend Dollar jährlich.

00:34:49: Er hat sich gleich eine Hintertür eingebaut.

00:34:52: die ich sehr typisch für diese Regierung finde, wo er mich gesagt hat, ja, wenn aber die Firma belegen kann, dass genau diese Einstellung und ... diese Besetzung besonders wichtig für die nationale Sicherheit ist oder für die Wirtschaft, dann könnte man von der Gebühr auch absehen.

00:35:12: Das heißt, er hat wieder so eine Situation geschaffen, wo er die hunderttausend Dollar Visumsgebühr auch gezielt als Druckmittel nutzen kann.

00:35:22: Und dann auch so dann bittet, dass die dann zu ihm kommen und sagen, okay, wir machen dies und das, also wieder so.

00:35:29: diese typische Man hat in der Vergangenheit auch immer wieder gesehen, dass die Tech-Firmen oder eher deren CEOs ... Trumps so am Tisch sitzen und dass die da zum Essen dinner war jetzt irgendwie das letzte oder dann auch bei der Vereidigung, ist es nur so ein Show off der großen Plattform von Microsoft, Google und Meta?

00:35:58: oder wie nimmst du das war oder ist es tatsächlich so ein echtes Bekenntnis, weil das ist ja wahnsinnig viel passiert von der eines sage ich mal liberalen Blase hinzu, okay alle Regenbogen fahren werden aus den in den Fenstern entfernt.

00:36:13: Wir haben noch eine Regenburger Fahne im Vorgarten.

00:36:17: Die haben wir noch nicht entfernt, aber wir sind auch keine Großattack-Firme.

00:36:21: Ich glaube, es ist es sowohl als auch.

00:36:23: Ich glaube, es hat hier schon ein ganz massives Umdenken und ein ganz massiver Stimmungswenkwechsel stattgefunden.

00:36:33: Ich glaube, Leute wie Marc Andreessen, einer der wichtigsten Investoren der Silicon Valley.

00:36:39: Der war erst der Netflix-Grunde und hat dann den großen VC Andreessen Horowitz gegründet und hat enorm viel Einfluss.

00:36:46: Ich glaube, der war einer der Ersten, die auf Trump-Kurs umgeschweckend sind.

00:36:51: Und es gibt viele, die das auch durchaus ernst meinen, die ganz froh sind, dass die politische Korrektheit jetzt vor der Tür bleiben muss.

00:37:02: Das hört man hier auch ganz oft, wenn man so bei kleinen ... sehr privaten Abendessen eingeladen wird, dass reiche Investoren und CEOs dann auch sagen, jetzt können wir endlich wieder sagen, was wir wirklich denken.

00:37:18: Und so gibt es deutlich weniger Gefahr von Regulierung.

00:37:24: Und wir können einfach viel einfacher Geschäfte machen und müssen uns auch weniger Sorgen privat umsteuern machen.

00:37:30: Und es gibt ganz viele Leute, die das gut finden.

00:37:33: Und es gibt aber auch eine ganze Reihe CEOs.

00:37:36: die das lieber anders hätten.

00:37:38: Aber wo ich dann auch nachvollziehen kann, dass die in einem Dilemma stecken, weil die natürlich auch eine Verantwortung für ihre Firma haben.

00:37:46: Und für den Erhalt der Arbeitsplätze.

00:37:49: Und ihr ... gerade bei den großen Börse notierten Firmen natürlich auch ihren Shareholdern gegenüber verantwortlich sind.

00:37:56: Und die fahren dann wahrscheinlich eher ungern nach DC zu einem Dinner oder nach Malago.

00:38:06: Aber

00:38:07: widersprechen nicht laut, sozusagen.

00:38:08: Sie würden

00:38:08: auch nicht laut widersprechen.

00:38:13: Man weiß nicht, wie man selber machen würde, bis man tatsächlich in der Situation steht.

00:38:19: Und insofern habe ich da viel Mitgefühl und stelle mir das enorm schwierig vor.

00:38:24: Das heißt aber, dieses Umkippen

00:38:26: ist

00:38:26: tatsächlich einfach ... Also, Israel ist nicht nur Show, sondern ist tatsächlich, weil sie auch persönliche Vorteile ... finanzielle Vorteile dadurch haben.

00:38:37: Du sagst, die hoffen oder wissen, es gibt weniger Regulierung und so weiter.

00:38:42: Ich glaub, das ist beides.

00:38:44: Das ist für ganz viele Leute, die einfach Angst hatten vor der Reichensteuer.

00:38:50: Niemand von denen, die minimal wäre und niemand von denen im Alltag oder auch in der dritten Generation, der nachkommen, merken würde.

00:38:59: Da geht's dann ganz oft auch ums Prinzip.

00:39:02: Aber ganz viele Leute sind ... Das hört man auch immer wieder, und die halten sich da auch nicht zurück mit ihren Meinungsäußerungen.

00:39:10: Ganz viele sind auch froh, dass es sehr viel einfacher ist, mit Geld Einfluss zu nehmen bei dieser Regierung.

00:39:19: Ganz viele sind froh, dass sie sich jetzt keine Gedanken mehr um Diversity machen müssen, dass sie ... dass sie wieder Sachen sagen und Dinge tun können, die in den letzten zehn Jahren eher verpönt waren.

00:39:36: Dass die ganze Methuen-Bewegung vorbei ist.

00:39:39: So, da hört man super offen.

00:39:44: Und sag mal, du hast jetzt schon gesagt, dass es dennoch so ist, dass die aktuelle Politik schon auch für viele Menschen große Probleme mit sich bringt.

00:39:50: Also viele Landwirte, die ja sonst traditionell eher konservativ sind, aber auch für die Tech-Firmen, weil die halt viele Menschen mit diesem Visum haben, was jetzt so teuer ist.

00:40:01: Aber die Stimmung kippt nicht, also Trump macht sich damit nicht unbeliebt genug,

00:40:06: um ihn loszukommen.

00:40:06: Also, das würde ich überhaupt nicht sagen.

00:40:08: Zum einen, glaub ich, muss man ohnehin immer, wenn man über die Stimmung redet, bedenken, dass die USA ja ein gigantisch großes Land ist, das noch nie in der einheitliche Stimmung hatte.

00:40:20: Also, das ist ganz sicherlich Phase in der Geschichte, wo das Land ... nicht ansatzweise so gespalten war wie heute.

00:40:26: Aber der mittlere Westen, die Südstaaten, haben schon immer anders gewählt als Nordenglern, als die Staaten hier im Westen.

00:40:35: Das war schon immer unterschiedlich.

00:40:38: Und das ist ja auch in den meisten Ländern nicht so, dass Metropolen eher anders politisch positioniert sind als der ländliche Raum, zum Beispiel.

00:40:47: Das ist ja in Deutschland auch nicht so viel anders.

00:40:50: Also, ich würde nicht sagen ... dass sich gar nichts tut.

00:40:55: Und ich glaube, wir stehen da noch ganz am Anfang.

00:40:56: Aber wenn man sich anguckt, die meisten Abgeordneten, alle sollten es machen, viele machen es auch.

00:41:02: Wenn die in ihrer Heimatwahlkreise zurückfahren, machen die ja sogenannte Town Halls, also so Bürgeranhörung und Bürger-Sprechstunden, wo sie Rede und Antwort stehen.

00:41:12: Und die sind in den letzten Monaten bei Republikanern ganz krass eskaliert.

00:41:17: Das sind nicht irgendwie, weil sie nicht drei Linke ... Tiktokker, die sich da eingeschlichen haben und Stimmung machen, sondern die republikanische Partei hat ihren eigenen Abgeordneten angeraten, diese Bürgersprechstunden eher über Zoom zu machen, wo man recht am Teil besser kontrollieren kann.

00:41:39: Das merkt man schon ganz doll.

00:41:40: Man sieht auch immer mehr, dass Landwirte Interviews geben, wo sie sagen, wir wissen nicht mehr weiter.

00:41:47: Wir haben uns das so nicht vorgestellt.

00:41:49: Wir hatten gedacht, die Regierung macht mehr für uns und macht uns das Leben nicht schwer.

00:41:54: Man sieht heute zum Teil auch schon so die Reaktionen in Bundesstaaten wie ... Florida, die sehr positiv Trump gegenüber eingestellt sind.

00:42:06: Aber in Florida gab es zum Beispiel sehr, sehr früh schon sehr viele Inhaftierung und Abschiebungen von Ausländern, die ohne Papiere da gearbeitet haben.

00:42:17: Und in Florida sahen sie sich schon gezwungen, die Arbeitsschutzregeln für Jugendliche zu ändern, damit auch vierzehnjährige Nachtschichtenarbeiten übernehmen können.

00:42:28: Weil ansonsten einfach nicht genügend Arbeitskräfte, z. B. in der Landwirtschaft sind.

00:42:32: Wow.

00:42:33: So, und ich glaube, die Auswirkungen von Trump's Big Beautiful Bill, was ja nach Einschätzung zehn bis fünfzehn Millionen ihre Krankenversicherung kosten wird in den nächsten paar Jahren, Die Auswirkungen davon merkt man ja heute noch gar nicht.

00:42:53: Und ich glaube, da wird sich noch ganz viel ändern und da wird auch noch ganz viel Stimmung kippen.

00:42:57: Und es wird auch noch viel Stimmung kippen.

00:42:59: Da bin ich, gehe ich fest von aus, wenn die Strafzölle wirklich erst mal voll beim Verbraucher ankommen und so Verbrauchsgüter, die wir aus anderen Ländern beziehen, aus China, aus Vietnam und so, wenn die plötzlich ganz dramatisch viel teurer werden.

00:43:17: Oder wenn wir ... Was ja gerade hier in Kalifornien ein Problem ist, Kalifornien ist das Hauptobst- und Gemüseanbaugebiet Amerikas.

00:43:26: Und wenn hier die Arbeitskräfte verloren gehen, weil die von den Farmen weg verhaftet werden.

00:43:35: dann wird die Ernte nicht stattfinden oder die nächste Aussaat wird nicht stattfinden.

00:43:40: Und dann müssen wir mehr Obst und Gemüse aus Mexiko zum Beispiel beziehen.

00:43:44: Und das ist alles mit Strafzäulen belegt.

00:43:46: Also die Alltagsverbrauchsmütter der Menschen, wenn das Ganze nicht noch wieder rückgängig gemacht wird, das man ja auch nie weiß, werden erheblich teurer werden.

00:43:56: Und ... Ich glaube, da stehen wir erst ganz am Anfang.

00:43:58: Da sehen wir die wirklichen Auswirkungen davon ja noch gar nicht.

00:44:01: Und da wird was kippen.

00:44:02: Das kann ich mir gar nicht anders vorstellen.

00:44:05: Du sprichst jetzt ganz viel über, sozusagen, die Dinge, die ich nennst jetzt mal wirklich so, in Anfangszeichen im echten Leben passieren.

00:44:12: Also so was

00:44:13: wie Erntes, Arbeiter, so was.

00:44:16: Ich komm vom

00:44:16: Bauernhof, ich hab da, ich leh das immer

00:44:19: noch mit

00:44:20: einem anderen Augen.

00:44:20: Ich guck da drauf,

00:44:22: ja.

00:44:23: Ist ja auch richtig so.

00:44:24: Und ich würde jetzt interessieren, wie du gerade in Kombination mit diesen Dingen, die sich da ändern auf Big Tech guckst, beziehungsweise eher auf die großen Plattformen.

00:44:35: inwiefern die da eine Mitverantwortung tragen.

00:44:38: Wir haben jetzt gerade ein ganz schreckliches Attentat gesehen in den USA, was teilweise sehr live gestreamt wurde, wo unfassbar schnell und unfassbar viele auch sehr grausame Bilder ans Netz gegangen sind.

00:44:51: Also wie schaust du da drauf?

00:44:53: oder wie verhalten sich denn die Plattformen, wenn es gerade um dieses Thema geht, Engagement, gut Moderation, wissen wir ja, dass das bei X. sozusagen er abgeschafft wurde.

00:45:07: Also ich sehe das mit großer Sorge, weil ja mit Beginn der Trump-Regierung die allermeisten mit großem Enthusiasmus ihre Contentmoderation abgeschafft haben und leider auch wie im Fall von Facebook ihr Fact-Checking abgeschafft haben.

00:45:28: Stimmt.

00:45:29: Ich glaub, das ist ein Riesenproblem.

00:45:32: Und meines Wissens sich auch nicht mehr, auch wenn Musk das für Ex versprochen hat, sich wenig Gedanken über Bots und Botfarmen und so gut wie gar keine Sorgen und Gedanken über gezielte Einflussnahme ausländischer Staatsmächte durch Engagementfarming, durch Bots, durch gezielte Desinformation machen.

00:45:56: So dieses ganze Thema, über das wir endlich mal diskutiert haben in den letzten zehn Jahren.

00:46:05: Und damit, das haben wir auch schon relativ spät erst diskutiert.

00:46:09: Das ist völlig aus dem öffentlichen Diskurs verschwunden.

00:46:12: Und das sehe ich mit ganz großer Sorge, weil ich schon glaube, dass ein großer Teil nicht nur der zunehmenden Polarisierung, sondern gerade auch der zunehmenden Radikalisierung auf ... sozialen Plattformen im Internet stattfindet.

00:46:31: Ich will aber gar nicht alles auf soziale Plattformen schieben.

00:46:35: Mir ist ein anderer Punkt auch total wichtig, von dem ich glaube, dass der in der Debatte ganz oft übersehen wird.

00:46:42: Ich glaube auch, die zunehmende Medienkonzentration außerhalb der Plattformen in den USA ist ein riesengroßes Problem.

00:46:52: Und das wird nur noch größer werden.

00:46:55: Und wenn man sich, also ich bin der festen Überzeugung, dass wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht wahren können und auch unsere und es gilt für Deutschland genauso wie für die USA und auch unsere Demokratie nicht bewahren können, wenn wir es nicht schaffen uns auf grundlegende Fakten zu einigen.

00:47:15: Wir können uns ewig darüber streiten.

00:47:19: Was ist der richtige politische Ansatz, um mitgegebenen Fakten umzugehen?

00:47:24: Was sind die richtigen Gesetze?

00:47:27: Wie muss der Staat sich positionieren?

00:47:29: Darüber können wir ewig streiten.

00:47:31: Darüber haben wir auch in der Vergangenheit ewig gestritten.

00:47:33: Aber wir können uns ja vor allen Dingen hier in den USA nicht mal mehr auf grundlegende Fakten eingehen.

00:47:40: Und die gezielte Desinformation auch durch Medien hier ist wirklich schon ganz Und ein großer Teil der Amerikaner liest ja nicht, weil sie nicht das, was wir alles so lesen, die Washington Post oder das Wall Street Journal oder die New York Times oder was auch immer, sondern die gucken ihre lokalen Fernsehsender.

00:48:04: Und da gibt es, also gerade bei Lokalmedien.

00:48:08: Und ich finde, Lokalmedien sind immer noch so die, für viele die Kein Zelle der Information und auch die kein Zelle der Demokratie.

00:48:17: Wir können das nicht ohne gute Lokalmedien machen.

00:48:20: Und das bedeutet in den USA noch viel mehr Fernsehen und Radio als Zeitung.

00:48:25: Aber wir haben hier ein massives Tageszeitungssterben.

00:48:29: Und es gibt eine ganz dramatische zunehmende Konzentration lokaler.

00:48:35: Fernseh- und Radiomedien in der Hand ganz weniger Konglomerate.

00:48:40: Diese Diskussion, die man auch in Deutschland verfolgt hat, darüber, dass Jimmy Kimmel ganz plötzlich abgesetzt wurde wegen einer Äußerung, ob die Geschmack voll war oder nicht, kann man sich lange drüber streiten.

00:48:53: Die rechtfertigt überhaupt keine Absetzung und schon gar nicht.

00:48:57: in den USA, wo die Meinungs- und Redefreiheit ja noch viel weitergehend ist als in Deutschland, wo Satire definitiv abgedeckt ist davon und wo man auch so was einfach aushalten muss und Jahrzehnte auch mit großem Stolz ja immer ausgehalten hat und wo plötzlich ausgerechnet die Partei der Meinungs- und Redefreiheit Die ganz massiv einschränken möchte.

00:49:23: wir erinnern uns.

00:49:24: Ende Januar ist der Vizepräsident JD Vance nach München zur Sicherheitskonferenz geflogen und hat den Europäern lange strafende Vorträge darüber gehalten, wie die Meinungsfreiheit in Europa nicht existent ist.

00:49:39: Und jetzt schaffen wir sie hier in einem enorm schnellen Tempo ab.

00:49:46: Kurz nach der Aufzeichnung des Gesprächs hat der amerikanische Fernsehsender ABC mitgeteilt, dass Jimmy Kimmel mit seiner Sendung Jimmy Kimmel Live ab sofort wieder zurückkehrt.

00:50:00: die lokalen ABC-Stationen nicht von ABC dem Mutterhaus betrieben werden, sondern von großen Konglomeraten wie Sinclair und Nexta.

00:50:29: Und die haben beide sehr schnell innerhalb von weniger Stunden gesagt, oh, super, das ist genau das, worauf wir gewartet haben.

00:50:34: Wir strahlen Jimmy Kimmel nicht mehr aus.

00:50:36: Und je weniger das in den lokalen Stationen läuft, desto weniger lohnt sich natürlich auch die Produktion des Ganzen.

00:50:43: Und warum hat Nexta das gemacht?

00:50:46: Die wollen einen Merger oder die Übernahme eines anderen etwas kleineren lokalen Medienunternehmens.

00:50:54: Und Brandon Carr, der Chef der Telekom-Kommunikationsregulierungsbehörde FCC, hat sehr offen damit gedroht, dass sie bloß die richtigen Entscheidungen treffen sollen, sonst könnte man das auch alles auf die harte Tor machen.

00:51:09: Und ... Da findet enorm viel Einflussnahme der Regierung statt.

00:51:14: Da wird die FCC wahrscheinlich noch sehr viel mehr Konsolidierung im Lokalen und auch bei anderen Medienunternehmen zulassen.

00:51:24: Und ich glaube, das ist ein riesengroßes Problem, weil das Große Amerikaner bezieht seine Nachrichten daraus.

00:51:31: Und Zinkler, das zweitgrößte Lokalunternehmen ist extrem konservativ.

00:51:39: und schreibt allen seinen lokalen Sendern heute schon bestimmte Segmente vor, die ganz, ganz hart ultra-konservativ ausgerichtet sind.

00:51:50: Sorry, dass ich da so einen langen Bogen gespannt habe.

00:51:52: Aber ich glaube, wenn man das, was hier gerade passiert, verstehen will, kann man das nicht nur ... im Kontext der Social-Media-Plattformen, der Desinformationen und des Mangelnden-Fact-Checkings und der Moderation verstehen, sondern man muss das auch im Kontext der extremen Konsolidierung von lokalen Medien sehen.

00:52:15: Und wenn man schon dabei ist, darf man sich auch darüber sorgen machen, dass immer mehr soziale Medien, aber auch andere Medien von Milliarden und Investoren aufgekauft werden.

00:52:29: Das aktuellste Beispiel von letzter Woche ist halt TikTok.

00:52:33: Also, wo ja der Algorithmus lizenziert werden soll, um TikTok in den USA weiter zu betreiben.

00:52:38: Von einem Investorenkonglomerat, das unter anderem aus den Murdox besteht, den Fox News gehört, aus Andreessen Horowitz, dem vormals schon erwähnten Mark Andreessen.

00:52:51: und Larry Ellison dem Oracle-Chef, der gerade sehr viel reicher geworden ist.

00:52:57: Und das sind alles Entwicklungen, die einen Sorgen machen können, weil darüber ganz, ganz massive und gezielte Einflussnahme im Sinne der Trump-Regierung stattfinden kann und stattfinden wird.

00:53:09: Was ich daran echt interessant und auch wirklich bedenklich finde, ist, dass sich Schon fürchte, dass wir teilweise gerade ähnliche Entwicklungen hier sehen.

00:53:19: Ich war, als ich vor fünf Jahren am MIT war.

00:53:22: In dem Fellowship hatte ich viele Hintergrundgespräche auch zu so Themen mit Desinformationen, Einflussnahme, aktive Einflussnahme anderer Länder.

00:53:29: Da ging es ja vor allem um Russland, durch Social Media und so weiter.

00:53:33: Und die Forscherinnen und Forscher, die ich gesprochen habe, die haben immer so gesagt, Herr gut, Deutschland.

00:53:38: Das ist nicht so betroffen.

00:53:39: Da versuchen die es gar nicht, weil hier gesunde Medienlandschaft, da hat man eigentlich nicht so viele Chancen mit Desinformationen.

00:53:45: Und das hat sich jetzt ja in den fünf Jahren echt auch stark verändert.

00:53:48: Also wir haben auch einen Lokalzeitungssterben.

00:53:50: Wir haben da auch eine Konzentration, die ich würde sagen, die ist nicht so krass einseitig bisher, aber es gibt einfach immer weniger Lokalzeitungen.

00:53:59: Die etablierten Medien haben echt Probleme mit Vertrauen am Ende, die die Basis schwindet.

00:54:05: Und hier werden gerade ganz viele rechte Medien so in einem alternativ Medien gegründet, die genau das machen, was du sagst, Desinformationen, die einfach halbe Halberheiten verbreiten.

00:54:18: Und so wie es halt auch Social Media ist, eben dann auch in den Medien, in deren Medien.

00:54:23: Was dazu führt, dass wir uns nicht mehr auf Fakten einigen können, genau.

00:54:27: Dass man alles, was die Behaupten eigentlich ausführlich nach, Schianose natürlich macht, das macht ja niemand.

00:54:33: Das wird dann als, das wird wie so eine zweite Realität, dann hier, oder steht hier so, und das... Das finde ich schon bedenklich, dass es diese gesunde Medienlandschaft, die bisher immer so ein bisschen als Garant geil dafür, dass wir, dass hier schon nicht so viel so richtig schiefgehen kann, dass die so am Schrumpfen ist und auch sich aufspaltet und teilweise auch zerstreitet.

00:55:00: Ich sehe das mit genauso großer Sorge und ich hab die ganz großen Bedenken, dass wir ... in Deutschland, wie bei so vielen Trends, einfach nur ein paar Jahre hinterher sind.

00:55:10: Und das hier ... Also, wenn man hier wirklich beobachtet, was gerade passiert, kann man das für Deutschland nicht wollen.

00:55:18: Egal, wie man im politischen Spektrum steht.

00:55:22: Das wird nicht gut enden.

00:55:24: Das kann nicht gut enden.

00:55:25: Weder wirtschaftlich noch sozialpolitisch, noch gesellschaftlich.

00:55:28: Das können wir nicht wollen.

00:55:31: Mein Mann sagt immer, wenn wir darüber reden, er kann nicht verstehen.

00:55:34: Egal ... welcher grundlegenden Philosophie der Ideologie anhängt, wie man in einer so dystopischen Gesellschaft leben möchte und wieso man davon ausgeht, dass man selber der Einzige ist, der davon profitieren wird, weil am Ende profitiert er so gut wie niemand von.

00:55:54: Ich würde nur sagen, ich glaube nicht, dass diese zunehmende, das Sterben von lokalen Medienmarkten, aber auch die gezielte Einflussnahme Russlands.

00:56:02: Wir reden ja hier enden um es auch.

00:56:04: Wenn wir darüber reden würden, gehört es ja auch immer noch ganz massiv Russland.

00:56:08: Nur dass wir nicht mehr darüber reden.

00:56:10: Aber ich würde nicht sagen, dass das nur eine Tendenz der letzten fünf Jahre ist.

00:56:15: Ich glaube, wir machen uns mehr ... Sorgen in den letzten fünf Jahren und aktiver Sorgen.

00:56:20: Aber die Probleme und der wirtschaftliche Druck auf Lokalmedien und leider auch das Sterben von Lokalmedien ist ja was, was schon.

00:56:28: Das

00:56:28: ist schon älter.

00:56:29: Das ist viel älter.

00:56:30: und man muss auch ganz ehrlich sagen die ersten Desinformationskampagnen, die ich aktiv ... beobachtet habe, als ich noch in Deutschland war, sind so im Rahmen der Annexion der Krim passiert.

00:56:45: Also wer wirklich genau hingeguckt hat, in Kommentarforen von großen Medien auf Social Media, konnte das schon zwanzig vierzehn sehen.

00:56:56: Da wollte halt nur keiner darüber reden.

00:56:59: Ja, bei der Analyse von den Forscherinnen und Forschern, wo wir war, die haben halt geschaut, gut klar, das ist natürlich auch, kann man nicht, kann man nicht.

00:57:05: komplettes Bild bekommen.

00:57:06: Aber die Analyse damals war, man kann ja sehen, wie es weiter verbreitet, wo wird es auch von Menschen, also von Menschen und nicht nur von Bots oder von Akteuren, die es betreiben aufgenommen.

00:57:15: und die haben damals gesagt, in Deutschland, da es eben so eine recht gesunde Mehllandschaft gibt, verändert sich dadurch nicht so viel.

00:57:22: Wie gesagt, man kann kein volles Bild haben.

00:57:24: Und das ist halt das, was sich jetzt verändert.

00:57:25: Die Mehllandschaft haben wir dann nicht mehr und dadurch wird sich das auch verändern.

00:57:30: Ja, bedenklich.

00:57:31: Umso wichtiger, dass es diesen Podcast gibt.

00:57:34: Ja, andere gute Outlets.

00:57:38: Wo wir jetzt gerade schon so schön, ich sag mal, auf dem Zeitstrahl sind, ja, also nach zurückgucken, nach vorne gucken, wollte ich gern mal so ein bisschen in das letzte Kapitel von unserer schönen Runde, also damit so ein Leuten.

00:57:51: Und zwar habe ich mir nämlich kürzlich eher durch Zufall am ... Flughafen, wo man so Zeit hat, habe ich mir so ein kleines Buch gekauft.

00:58:11: Das Buch heißt Fragen, ja, wirklich.

00:58:14: Und hat so ein silbernden Stickie drauf und der heißt, der Leitfahren für aufregende Gespräche, ja.

00:58:21: Und dachte ich so, auf jeden Fall ist

00:58:23: du noch schwer.

00:58:24: Ich kenne dich schon länger.

00:58:26: Den hast du noch nie gebraucht.

00:58:30: Also auf jeden Fall habe ich mir gedacht, also aufregende Gespräche.

00:58:34: Erkauf ich, also brauche ich.

00:58:37: Und das ist ganz witzig.

00:58:38: Das ist so wie so eine Art Tagebuch für einen selber oder Spiel mit Freunden.

00:58:41: Auf jeden Fall.

00:58:42: Da stehen ein kleines Büchlein, stehen ganz viele.

00:58:45: gute Fragen drin und die einen selbst so ins Nachdenken bringen sollen.

00:58:48: Und ich würde gerne mit euch so ein kleines Abschlussspiel spielen und so ein, zwei Fragen aus dem Buch stellen.

00:58:55: Wir können ja einfach zusammen drüber nachdenken.

00:58:57: Und ich hatte auch gedacht, wer weiß, vielleicht beantwortet ihr für euch die Fragen ja auch.

00:59:02: Also ihr Zuhörerinnen und Zuhörer.

00:59:07: Und genau, die Frage, die ich mir für euch überlegt habe, also für Katharina und Eva auch, wenn sie Lust hat, ist und zwar aus der Kategorie ihre Zukunft.

00:59:15: Weil wir jetzt so schön über Vergangenes und Zukunftiges sprechen.

00:59:19: Deswegen, Katharina, Frage Nummer fourhundertdrein dreißig.

00:59:24: Was machen sie in zehn Jahren?

00:59:27: Im besten Fall.

00:59:29: Im besten Fall.

00:59:30: Und dann gibt's noch im schlechtesten Fall.

00:59:32: Nur, um's schon mal so gedanklich vorzubereiten.

00:59:34: Das

00:59:35: lasst mal weg.

00:59:35: Ich

00:59:37: hab

00:59:37: keine Ahnung, vielleicht

00:59:39: ist das ja auch Erheißer.

00:59:40: Perzimismus haben wir doch genug gehabt.

00:59:43: Im besten Fall, wow.

00:59:47: Das ist wirklich schwierig, weil ich überhaupt nicht zu diesen Leuten gehöre, die zehn Jahre vorausplanen.

00:59:54: Im besten Fall ... fühle ich immer noch einen impositiven Sinne, spannendes und aufregendes Leben.

01:00:01: Nicht so spannend wie jetzt gerade.

01:00:04: Anders spannend.

01:00:06: Aber im besten Fall habe ich immer noch das Privileg, in den USA zu leben, aber auch viel Zeit in Europa zu verbringen und immer so ein bisschen im Standbein in Deutschland und in den USA zu haben.

01:00:21: Das habe ich in den letzten paar Jahren gemacht.

01:00:24: weiß das wirklich extrem zu schätzen.

01:00:27: Und wenn alles ganz ideal läuft, ist mein kleines Biotech oder Gesundheitstech-Unternehmen super erfolgreich geworden.

01:00:36: Und wir helfen Menschen weltweit, gesünder zu leben und viele der häufigsten chronischen Erkrankungen, die uns das Leben verkürzen und das Leben schwer machen zu vermeiden.

01:00:52: Und ich bin gerade so getrieben von dieser Vision, dass ich sehr hoffe, dass erstens das klappt und dass ich dann in zehn Jahren auch immer noch Teil des Ganzen sein kann.

01:01:06: Klingt super.

01:01:07: Klingt richtig

01:01:08: gut.

01:01:08: Klingt so,

01:01:09: als müssten wir dazu auch mal eine Folge machen.

01:01:11: Also dann nicht ganz so dystopisch.

01:01:14: Ich komme immer super gerne zu euch.

01:01:16: Sehr gut.

01:01:17: Das ist das nächste Mal.

01:01:19: Super.

01:01:19: Wenn ich darf, immer gerne.

01:01:21: Zum Thema lange und gesund leben, wenn ich es richtig verstanden habe.

01:01:23: Ja, ein Podcast mit Nutzwert.

01:01:27: Mit Nutzwert und auch den Hinweisen, wie man vielleicht nicht auf ... mit Tech und Nutzwert und ein paar hilfreichen Hinweisen, wie man nicht auf die ganzen Snake Oil Verkäufer im Internet reinfällt.

01:01:43: Im schlimmsten Fall leben nicht nur wir nicht mehr in den USA, sondern auch viele unserer Freunde nicht.

01:01:51: Und ich habe ja im letzten Jahr geheiratet und habe jetzt auch hier Familie.

01:01:57: Und im schlimmsten Fall lebt eben auch ein Teil meiner jüdischen angeheirateten Familie dann nicht mehr in den USA.

01:02:06: Das wäre aber wirklich so der worst case.

01:02:09: Und ich weiß nicht, was wir dann beruflich machen.

01:02:12: Ich weiß aber, dass wir uns dann unterhalten werden.

01:02:18: Und wir werden uns alle ärgern, dass wir nicht alle das Buch der Journalistin und Nobelpreisträgerin Maria Ressa aufmerksamer gelesen haben, How to Stand Up to a

01:02:30: Dictator,

01:02:31: wer es noch nicht gelesen hat.

01:02:34: Dem kann ich das nur wärmstens ans Herz legen, weil es ... Schon auch Realitäten benennt, aber auch ganz viel Mut macht, was wir alle im Kleinen tun können und was nötig ist.

01:02:44: Und ich hoffe, dass wir uns dann nicht wünschen, wir hätten es häufiger gelesen und mehr Werbung dafür gemacht, sondern dass dieser Kirch an uns vorbeigegangen ist.

01:02:55: Da fällt mir noch was zu dieser früheren Frage, wie sich hier die Stimmung verändert hat und worüber die Leute so reden.

01:03:03: Was ich ganz ... Beispielhaft finde ist das im letzten Jahr vor der Wahl.

01:03:10: Aber ich hätte mal mit Leuten geredet, die einigermaßen prominent sind und sehr viel Geld haben und sich sehr viel Sorgen gemacht haben, um eine zweite Amtszeit von Trump und die alle enorm viele Schritte unternommen haben, um sich einen sogenannten Plan B zu bauen.

01:03:28: Also Geld im Ausland angelegt haben, sich genau überlegt haben, wann gehen sie, unter welchen Vorratssitzungen wohin gehen sie, die sich nicht selten eine zweite Staatsbürgerschaft geschafft haben.

01:03:40: Aber das war schon aus finanziellen Gründen unter normaleren Leuten, mit normaleren Jots eher kein Thema.

01:03:51: Und ... Das ist jetzt ein ganz massives Thema, also eines der Dinge, die ich immer als allererstes höre von Leuten ist, ja, du hast es ja gut, du hast ja einen deutschen Pass.

01:04:01: Und es gibt aber ganz viele Leute, und das sind jetzt nicht die Superreichen, die erhebliche Anstrengungen unternehmen, um zum Beispiel eine Aufenthaltsgenehmigung in Portugal zu kriegen, indem sie da irgendwas mieten und einen Antrag stellen.

01:04:17: Das ist auch nicht ganz billig, aber es ist auch für ... viele, viele mehr Menschen zu machen oder die sich plötzlich Gedanken machen, wie legen sie ihr Geld im Ausland an?

01:04:30: oder die deutsche Großväter entdecken, die in den Dreißigern auswandern mussten und darüber versuchen, wieder anzuknüpfen und Staatsbürgerschaft zu erlangen.

01:04:42: Also das ist, wie sieht der persönliche Plan B aus, ist plötzlich auch bei ganz normalen Menschen, mit denen ich hier rede, viel viel größeres Thema geworden.

01:04:54: Wow, Wahnsinn.

01:04:57: Ich muss mich

01:04:57: doch noch mal, das ist dystopisch geworden, schuldigung.

01:05:02: Ja, aber sehr spannend.

01:05:05: Ich gebe euch mal noch ein paar Fragen mit zum Nachdenken.

01:05:09: In dieser wunderbaren Kategorie mit der Zukunft kommt noch so was wie, was würden Sie gerne noch lernen?

01:05:14: und vervollständige

01:05:16: die Sätze,

01:05:17: wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich und wenn ich weniger

01:05:21: Zeit

01:05:21: hätte, würde ich.

01:05:22: Ich glaube, die letzte machen wir noch, Katharina.

01:05:24: Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich und wenn ich weniger Zeit hätte, würde ich.

01:05:31: Ich weigere mich über ... über einen Zustand nachzudenken, lebe ich noch weniger Zeit.

01:05:35: Entschuldige,

01:05:36: aber ... Was?

01:05:38: Wie soll das denn funktionieren?

01:05:39: Wir

01:05:39: nehmen nur die eine mit der Mehrzeit.

01:05:41: Also, dazu fehlt mir echt ausnahmsweise mal die Fantasie.

01:05:45: Und das passiert mir wirklich selten.

01:05:48: Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich auch noch mehr Zeit mit Freunden und Familie verbringen.

01:05:56: Mein Freundeskreis ist ... Nicht zuletzt durch den Umzug enorm, geografisch weit verteilt.

01:06:03: Viele meiner engsten Freunde in den USA leben eher an der Ostküste.

01:06:07: Und ich würde mir noch mehr Zeit nehmen für Freunde, für Verwandte.

01:06:13: Das ist mir in den letzten Jahren immer wichtiger geworden.

01:06:16: Ich weiß nicht, ob das was für Eltern zu tun hat oder der Pandemie oder so.

01:06:20: Aber das würde ich definitiv noch mehr machen.

01:06:22: Ich würde noch mehr lesen.

01:06:25: Ich würde auf jeden Fall noch eine Fremdsprache lernen.

01:06:28: Ich bin sehr neidisch.

01:06:31: Mein Mann spricht fünf Sprachen relativ fließend.

01:06:35: Der ist allerdings auch schon mit drei Sprachen aufgewachsen zu Hause und hatte dadurch einen ganz unfähren Startvorteil, als ich den in Wartenscheid hatte.

01:06:45: Und das würde relativ weit oben auf meiner Erkennung stehen.

01:06:50: Okay.

01:06:51: Also klingt auf jeden

01:06:52: Fall... Mehr Zeit kann ich immer umgehen.

01:06:54: Ich habe noch nie gelangweilt und mehr Zeit ist immer super.

01:06:58: Sehr schön.

01:06:59: Wenn ihr jetzt schöne Antworten auf diese Fragen habt, dann lasst sie uns auch gerne ein

01:07:04: bisschen.

01:07:05: schreibt uns doch.

01:07:05: Das ist auch immer inspirierend, was andere Leute mit mehr Zeit machen würden oder...

01:07:08: Genau,

01:07:09: was ihr noch lernen

01:07:10: möchtet.

01:07:10: Wo

01:07:10: ihr im besten Fall in zehn Jahren seid.

01:07:13: Also das mit dem besten Fall habe ich mir überlegt.

01:07:16: Und?

01:07:16: Die Zeit in zehn Jahren will ich immer noch mit dir hier sitzen.

01:07:22: Ich dachte auch, ich will eigentlich gar nicht so viel verändern, außer ein bisschen mehr Zeit haben.

01:07:26: An jede Recherche reisen noch zwei Tage echtes Reisen einhängen, dann wäre ich echt glücklich.

01:07:31: Das kann ich übrigens.

01:07:32: also.

01:07:32: zwei Punkte dazu.

01:07:33: Erstens möchte ich meine Antwort dann darum ergänzen, dass ich hoffe, dass ich auch in zehn Jahren von euch eingeladen werde und mit euch reden darf.

01:07:43: Und zweitens.

01:07:44: Kann ich das nur wärmstens empfehlen?

01:07:46: Mein Vater hat in seiner politisch-aktiven Zeit viele Dienstreisen gemacht.

01:07:52: Und eine der Sachen, die er immer gesagt hat, schon ganz früh ist, dass er es bereut hat, einfach nicht vor Ort mehr Zeit verbracht zu haben.

01:08:01: Das ging so gut wie nie, aber er ist halt immer nur rein oder

01:08:04: raus.

01:08:05: Es waren nicht nur die Vermehr, es waren auch die Ansprüche des Berufs, der Job ganz oft.

01:08:13: Dass er halt wirklich nur zu irgendwelchen Verhandlungen oder zu irgendwelchen Besuchen eingeflogen ist, ein strikt durchgetaktetes Programm und wieder zurück.

01:08:22: Und das habe ich mir sehr zu Herzen genommen, wie so manche andere Ratschläge von ihm auch.

01:08:29: immer sehr versucht anders zu machen.

01:08:32: In meiner Zeit bei Mozilla bin ich sehr viel international gereist und ich habe immer, ich es mir nicht immer gelungen, aber es ist mir sehr häufig gelungen, erstens Zeit daran zu hängen, um noch Zeit mit Freunden vor Ort zu verbringen, weil mein Freundeskreis wirklich sehr weit verteilt ist und zweitens aber auch nicht eben nur an in, weiß ich nicht, Taipei ins Büro zu gehen oder bei einer Konferenz zu erscheinen, sondern ... Ganz viel Streetfood zu essen.

01:09:04: Noch mal ein Wochenende.

01:09:05: Sag nur Mochi.

01:09:07: Ich war gerade in Taiwan.

01:09:09: Ich bin immer noch im Berg gestiegen.

01:09:11: Und ich habe ganz viel Mochis gegessen und auch anderes essen.

01:09:15: Genau, auf den Berg steigen, das war mir auch total wichtig.

01:09:18: Ich wollte halt noch mal mehr sehen.

01:09:20: Und bei mir sind es eher Dumplings.

01:09:22: Oh

01:09:23: ja.

01:09:24: Sensationelle, dann.

01:09:26: Bevor sich jetzt mein Magen von innen

01:09:28: fährt.

01:09:29: Vielen Dank euch.

01:09:30: Ganz hungrig wegen uns.

01:09:33: Für dieses wunderbare Gespräch, vielen Dank dir,

01:09:36: wie bei Katharina immer wieder gerne.

01:09:38: Vielen, vielen

01:09:39: Dank.

01:09:39: Es hat sehr viel Spaß gemacht.

01:09:41: Hallo Alter, danke, dass du bei uns da ist.

01:09:43: Kommt bald wieder in den nächsten Jahren und auch in zehn Jahren.

01:09:46: Super, gerne.

01:09:47: Ich werd euch daran erinnern.

01:09:48: Jedes

01:09:49: Jahr in den nächsten zehn Jahren, wollte ich sagen.

01:09:51: Super, super.

01:09:52: Vielen Dank.

01:10:02: Das war They Talk Tech, ein CT-Podcast

01:10:05: von

01:10:05: Sveereckert und Eva Wolf-Angel.

01:10:07: Musik und Produktion Marco Pauli.

01:10:12: Und zum Abschluss noch ein Hörtipp.

01:10:14: Darknet Diaries auf Deutsch.

01:10:16: Ja, das gibt's jetzt.

01:10:17: Jack Reisider.

01:10:18: Ich find, ich sind ja größte Fan auf Englisch.

01:10:21: Schon Beste, aber auf

01:10:22: Deutsch.

01:10:23: Versteht man auch wirklich alles, hört da unbedingt rein.

01:10:25: Die erste Folge ist schon live.

01:10:28: Tschüss, macht's gut.

01:10:29: Ciao, alles Gute euch.

01:10:30: Bis bald.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.